27.02.2023

Maschinelle Übersetzung in der Medizintechnik? Eine Frage von Vertrauen und Sicherheit

Im Magazin der Gesundheitswochen Böblingen erscheint dieser Tage ein Artikel, in dem unsere Fachleitung MTPE und Terminologiemanagement, Jasmin Nesbigall, den Einsatz maschineller Übersetzung in Medizintechnik und Gesundheitsversorgung thematisiert. Ein sensibler Bereich, zu dem es mehr zu sagen gibt, als der begrenzte Platz des Magazins erlaubt. Deshalb ist hier die längere Version mit allen Insights und Details.

Wer vertrauen soll, muss verstehen können – in jeder Sprache

Medizintechnik und Healthcare sind sehr spezialisiert und umfassen viele Fachbegriffe, die für Laien oft schwer verständlich sind. Eigentlich braucht man schon für den deutschen Beipackzettel eine Übersetzung, um ihn zu verstehen. Denn gerade hier ist es wichtig, alle Informationen erfassen zu können. Mehr als in anderen Bereichen, sind Produkte oder Dienstleistungen aus Medizin und Healthcare Vertrauenssache. Gesundheit ist schließlich das höchste Gut.

Die eigene Muttersprache ist dabei ein wichtiger Faktor, um die gewünschte und notwendige Sicherheit zu schaffen. Sie ist der Schlüssel dazu, dass sich Patient:innen und Kund:innen angesprochen fühlen und die Inhalte und Informationen leichter und vollständig verstehen. In den meisten Fällen werden medizinische/medizintechnische Produkte und auch Dienstleistungen sogar nur gekauft, wenn entsprechende Informationen in der eigenen Muttersprache vorhanden sind. Umso wichtiger ist für Anbieter aus dem Medizintechnik- und Healthcare-Bereich also die Übersetzung in alle beteiligten Sprachen.

Höchste Qualität zu überschaubaren Kosten – in Balance

Auch wenn die Qualität im Vordergrund steht, geht es selbstverständlich auch um Zeit und Kosten. Vor allem angesichts der Menge und Details von Informationen, die vielsprachig zu übersetzen sind, müssen die Aufwände überschaubar bleiben. Hier könnte sich maschinelle Übersetzung (MT), die sich inzwischen vielfach als praktischer Alltagshelfer etabliert hat, anbieten.
Doch – an dieser Stelle muss man sich die mahnende Stimme aus einer Medikamentenwerbung vorstellen – kann maschinelle Übersetzung wirklich die Lösung sein? Bei derart sensiblen Texten und dem hohen Anspruch an zuverlässige und verständliche Informationen?

Ja, sie kann. Nur anders und präziser als man zunächst denkt. Denn frei verfügbare maschinelle Übersetzungssysteme sind weder akkurat und sicher genug, noch kennen sie die spezifischen Fachterminologien. (Der Anbieter DeepL weist in Punkt 8.1.1 seiner umfangreichen AGB selbst darauf hin, dass das System nicht einfach für Übersetzungen in Bereichen kritischer Infrastruktur und medizinischer Geräte verwendet werden darf.)

Maschinelle Übersetzung und menschliches Know-how – in wirksamer Kombination

Die Lösung ist der Human-in-the-loop-Ansatz bzw. die maschinelle Übersetzung im Zusammenspiel mit professionellem Posteditieren: Machine Translation + Post-Editing (MTPE) ermöglicht, bei Kosten und Zeit anzusetzen, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen – auch in Medizintechnik und Healthcare.

Im MTPE-Prozess liefert das MT-System eine maschinelle Vorübersetzung, die von menschlichen Posteditor:innen geprüft und korrigiert wird. Zeit- und Kostenaufwände für die initiale Übersetzung werden dabei merklich reduziert. Beim Posteditieren wird die gewünscht hohe Qualität erreicht, als sei von vornherein ein Mensch am Werk gewesen. Der Aufwand kann durch den Einsatz vortrainierter MT-Systeme aus dem Medizinbereich oder durch das individuelle Training eines eigenen MT-Systems auf Basis bisheriger Übersetzungen nochmals reduziert werden. Erfahrene MT-Anbieter, wie unser Partner Textshuttle, liefern auch bei Medizintechnik und Healthcare sehr gute Ergebnisse. Dazu Janine Aeberhard, Linguistic Director bei Textshuttle:

Wenn einem maschinellen Übersetzungssystems während des Trainings ausgewählte fach- und unternehmensspezifische Übersetzungen gezeigt werden, dann lernt das System ja aus diesen. Damit können wir auch im Bereich Medizintechnik spezialisierte maschinelle Übersetzungen produzieren, die nicht nur komplexe Fachbegriffe korrekt übersetzen, sondern auch die unternehmensspezifischen Stilvorgaben berücksichtigen. In Kombination mit der menschlichen Überprüfung im Post-Editing ergeben sich Übersetzungen, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden und zugleich kosteneffizient sind.

Die Umsetzung spezifischer Fachterminologie ist je nach Anbieter sowohl bei generischen als auch bei spezialisierten MT-Systemen möglich, entweder über die Trainingsdaten oder die Vorgabe in Form von Glossaren. Die Verfahren haben den Praxistest längst bestanden und stehen damit für alle international agierenden Unternehmen in den Startlöchern.

Benötigen Sie professionelle, sichere und qualitativ hochwertige Übersetzungen in der medizinischen oder medizintechnischen Kommunikation? Dann sprechen Sie mit uns. Unsere Expert:innen für medizinische Übersetzungen beraten Sie gern zu den Maßnahmen und Möglichkeiten.

Für weitere Insights zum Thema empfehlen wir auch das aufschlussreiche Interview, mit oneword Geschäftsführerin und Sprachexpertin Andrea Modersohn im Fachmagazin Healthcare Marketing.

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