11.02.2022

Technische Übersetzung

Fünf Herausforderungen für die Technische Redaktion und Technische Übersetzung

Die Technische Kommunikation ist in allen Bereichen entscheidend wichtig. Während die Industrien die Entwicklung treiben, ist es an den Mittler:innen, damit Schritt zu halten, um Produkte und Ergebnisse den Nutzer:innen in unterschiedlichen Sprachen verständlich und zugänglich zu machen. Die Herausforderungen an Technische Redaktion und Technische Übersetzung sind entsprechend hoch.

Obwohl die Berufsbezeichnung „Technischer Redakteur“ noch recht jung ist, hat sich das Berufsbild bereits tiefgreifend verändert. Wikipedia sagt: „Der Technische Redakteur konzipiert, erstellt und aktualisiert technische Dokumentationen, wie bspw. Bedienungsanleitungen, Installations- und Montageanleitungen und Schulungsunterlagen oder Online-Hilfen. Zunehmend arbeiten Technische Redakteure unternehmensintern und verfassen z. B. Pflichtenhefte und Spezifikationen oder kümmern sich entwicklungsbegleitend um Terminologie oder Bedieneroberflächen.“

In Deutschland arbeiten laut Branchenverband tekom aktuell rund 90.000 Beschäftigte in der Technischen Kommunikation. Als Technische Redakteur:innen, aber auch „Technische Autor:innen“, „Technikredakteur:innen“, „Fachredakteur:innen“, „Technical Writer“ oder „Technical Editor“. Wir sprechen übergreifend von Technischer Redaktion.

Apropos übergreifend: Ausnahmslos alle Industriebereiche sind von neuen Technologien und Trends geprägt. Mit spürbaren Effekten für die Technische Redaktion, weil ihre Arbeit an Bedeutung und Wertschätzung gewinnt. Zugleich gewinnt sie an neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, die wir im Folgenden etwas ausführen.

Herausforderung: Digitale Dokumentation

War die Technische Dokumentation der vergangenen Jahre von Printformaten geprägt, sind heute immer mehr digitale Formate üblich. In Industriebereichen mit heterogenen Maschinenparks bewirkt dies, dass einige Geräte mit „traditioneller“ Dokumentation in Form von Handbüchern ausgestattet sind, während andere Geräte bereits Videomaterial, Onlinehilfen oder andere digitale Dokumentationsformate mitbringen, die auch auf mobilen Endgeräten abgerufen werden können.

Generell erwarten Kund:innen und Anwender:innen heute mehr digitale und interaktive Darreichung technischer Inhalte. Bei der Kaufentscheidung spielen diese inzwischen eine entscheidende Rolle. Die Frage nach der Umsetzbarkeit innovativer digitaler Inhalte ist in der Planung der Technischen Dokumentation bedeutender denn je.

Gerade im Maschinen- und Anlagenbau vollzieht sich zudem ein massiver medialer Wandel. So gehören bspw. Augmented-Reality-Anwendungen (AR) immer mehr zu den Standards in Wartung und Instandhaltung. Ähnlich verhält es sich mit Künstlicher Intelligenz (KI). Damit steigen auch die Anforderungen an die Technische Redaktion, denn Informationen müssen so vor- und aufbereitet werden, dass sie in individuellen oder kuratierten Formaten (Smart Content) und situativ zur Verfügung stehen, wenn Anwender sie abrufen (Information on demand), um zeitnah reagieren zu können.

Herausforderung: Homogene Dokumentations-Infrastruktur

Eine spezifische Herausforderung kommt aus den Maschinenparks selbst. Denn die dortigen Maschinen stammen in der Regel von unterschiedlichen Hersteller:innen, die alle nötigen technischen Informationen für den korrekten Betrieb ihrer Maschine(n) gebündelt mitliefern sollen. Bei den Kund:innen treffen diese Informationen jedoch auf eine heterogene Infrastruktur mit unterschiedlichsten Schnittstellen. Und die Anwender:innen an den Maschinen müssen wissen, wo sie die relevanten Dokumentations- bzw. Informationselemente finden. Auch hier muss die Technische Redaktion liefern.

Hinzu kommen hohe Kundenanforderungen an eines der großen Ziele der Industrie 4.0: Die Individualisierbarkeit der einzelnen Maschinen. Von der Serienfertigung hin zu einer kundenspezifischen Fertigung, bei der Maschinen für verschiedene und wechselnde Zwecke eingesetzt werden (können). Entsprechend hoch sind die Anforderungen an eine schnelle, mobile, bedarfs- und prozessorientierte Dokumentation durch die Technische Redaktion. Nicht umsonst werden Dokumentationen immer modularer und mithilfe von Content-Management- bzw. Redaktionssystemen erstellt.

Herausforderung: Regulatorik

Mit Inkrafttreten der DSGVO kam für Unternehmen eine grundlegende Umstellung von Prozessen und Vorgehensweisen. Seither muss die Einhaltung der DSGVO so dokumentiert und belegt sein, dass sie auch rückwirkend nachvollziehbar ist.
Richtlinien, Gesetze, Verordnungen und Standards sollen dabei für Orientierung und Stabilität sorgen.

In der Praxis erhöht dies den Druck auf Unternehmen, gerade wenn sie im Zuge der Digitalisierung immer enger mit Partner:innen, Lieferant:innen und Kund:innen vernetzt sind. Mehr noch, wenn sie international ausgerichtet sind.
Daher müssen auch regulatorische Themen neu betrachtet und definiert werden. Es gilt, sowohl übergreifende Verordnungen wie die DSGVO als auch spezifische Normen – etwa die Norm IEC/IEEE 82079-1, die festlegt, wie Dokumentationen aussehen müssen – und branchenindividuelle Regularien im Auge zu behalten. Dies erhöht noch einmal den Dokumentationsaufwand für Unternehmen und damit auch die Anforderungen an die Technische Redaktion.

Herausforderung: Softwareentwicklung und -anwendung

Ein wesentlicher Teil der Technischen Redaktion und Dokumentation findet heute in der Softwarebranche statt. Mit eigenen und hohen Anforderungen, weil es bspw. einen großen Unterschied macht, ob nur eine oder mehrere Versionen eines Softwareprodukts parallel zu dokumentieren sind. Der Komplexitätsgrad steigt zudem, wenn die Software kundenindividuell konfigurierbar ist und die Redaktion beim Erstellen der Dokumentation nicht weiß, mit welchem Leistungspaket die Anwender:innen konkret arbeiten.

Die Redaktionsprozesse haben sich ebenfalls verändert, weil die Softwareentwicklung in der Regel agilen Methoden folgt. Entsprechend gilt es, im agilen Prozessdesign auch die Bedürfnisse der Dokumentation systematisch zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Dokumentation zeitgleich mit der Software bei den Kund:innen verfügbar ist.

Und schließlich gibt es hohe Nutzererwartungen an Unterstützungsangebote und digitale Informationsbeschaffung. Gerade professionelle Anwender:innen wollen Detailinfos einfach, schnell und problembezogen finden. Dokumentbasierte Ansätze, die diese Details in Handbüchern mit hunderten Seiten verstecken, gehen am Bedarf nach sofort verfügbarem Wissen vorbei.

Herausforderung: Technische Übersetzung

Weil nahezu alle beteiligten Unternehmen international agieren, besteht kontinuierlich hoher Übersetzungsbedarf in der Technischen Kommunikation. Laut tekom werden derzeit mindestens 46 Prozent der Technischen Kommunikation in mehr als zehn Sprachen übersetzt.

Für die Technische Redaktion bedeutet dies weitere hohe Anforderungen und Zeitaufwände, weil sie auch für das Informationsmanagement zuständig ist und als Ansprechpartnerin für die Übersetzung fungiert, wenn es um inhaltliche Fragestellungen geht.

Insofern kommt als zentrale Anforderung die Vernetzung hinzu. Denn die Technische Redaktion braucht eine enge und zuverlässige Kooperation mit kompetenten Technischen Übersetzer:innen, die, entsprechend aller Herausforderungen, unterschiedlichste Voraussetzungen erfüllen. Diese müssen bspw. die Terminologiearbeit der Technischen Redaktion spiegeln können und die Konformität mit ISO 17100 bzw. ISO 18587 in Übersetzungen gewährleisten. Zudem müssen sie den Spagat zwischen Kostendruck und Hochwertigkeit halten können.
Technische Übersetzer:innen benötigen heutzutage nicht nur Kompetenzen z. B. im Sachgebiet, sie müssen auch Themen wie „Kontrollierte Sprache“ oder auch STE (Simplified Technical English) beherrschen. Styleguides und Richtlinien werden daher immer wichtiger, deren Erstellung und Pflege für Technische Redakteur:innen wie Übersetzer:innen zeitaufwändig ist. Auch Regelwerke für „übersetzungsgerechtes Schreiben“ sind ein wichtiges Hilfsmittel. Diese Richtlinien sollen die Technische Dokumentation vereinfachen und die Dokumentations- bzw. Übersetzungsprozesse effizient gestalten.

Fazit: Neue Herausforderungen bedeuten vor allem neue Möglichkeiten

Die Herausforderungen sind hoch – und angesichts der fortschreitenden technischen Entwicklungen und der zunehmenden Anforderungen nehmen sie auch weiterhin zu. Im Umkehrschluss waren die Möglichkeiten der Technischen Redaktion und Kommunikation allerdings noch nie so groß wie heute. Es gilt also, sie wirksam und effizient zu nutzen.

Wir unterstützen dabei auf ganzer Linie, in enger Verzahnung mit den Technischen Redakteur:innen oder dem Language Management im Unternehmen. Zwei Jahrzehnte Erfahrung im Übersetzungsdienst für Technische Dokumentation, eine lückenlos kontrollierte Übersetzungsqualität und ein individuell zugeschnittenes Projekt-, Terminologie- und Übersetzungsmanagement bilden eine hervorragende Basis für die perfekte Technische Übersetzung.
Als zertifizierter Technologiepartner von SCHEMA ST4, Across und Trados Studio und als aktives Mitglied der tekom und des DIN sind wir mit führenden Lösungen und Technologien aus Redaktions- und Übersetzungsmanagement bestens vertraut – und optimal vorbereitet auf die neuen und künftigen Herausforderungen der Technischen Redaktion.

Wir entlasten Sie entlang der gesamten qualitätsbildenden Übersetzungs- und Terminologieprozesse – bereits in der Quellsprache und in allen Zielsprachen –, so dass die Aufwände auf Ihrer Seite über die Zeit auf ein Minimum reduziert werden können und Sie am Ende von einer Qualität und Dienstleistung profitieren, die

  • Kosten und Aufwände nachhaltig reduziert
  • Ihren Kund:innen ein hochwertiges Produkt widerspiegelt
  • auf technischen und methodischen Innovationen beruht
  • konform zu den Normen ISO 17100/ISO 18587 ist
  • sich reibungslos mit Ihren Prozessen und Ressourcen verzahnt

Sprechen Sie mit uns. Unsere Expert:innen für die Technische Übersetzung beraten Sie gern zu sinnvollen Maßnahmen und Möglichkeiten.

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