20.12.2021

Was sind Lokalisierung, Internationalisierung und Globalisierung?

Lokalisierung, Globalisierung und Internationalisierung sind Begriffe, die einander ähneln und deshalb oft synonym verwendet werden. Bei genauerem Hinsehen unterscheiden sie sich allerdings – und sie ergänzen einander. Unternehmen, die international agieren oder dies vorhaben, sollten die Details und Zusammenhänge kennen, damit ihre Kommunikation in allen Sprachen und Märkten funktioniert.

Zunächst GILT: Globalisierung, Internationalisierung, Lokalisierung und Übersetzung gehören zusammen

Wie stark sich die Themen und Begriffe bedingen, veranschaulicht das Akronym GILT, unter dem die Wirtschaftswissenschaften die Faktoren der Expansion von Unternehmen in andere Länder zusammenfassen: Globalization, Internationalization, Localization und Translation. Letztere, also die Übersetzung, ist kaum erklärungsbedürftig. Sie bezeichnet den Prozess der Übertragung von Text in eine andere Sprache. Auch wenn wir als Sprachdienstleister die erfolgskritischen Details der Übersetzung abendfüllend darlegen können, widmen wir uns im Folgenden den Unterschieden und Zusammenhängen der anderen drei Begriffe.

Was ist Globalisierung?

Der Begriff Globalisierung bezeichnet laut Wirtschaftslexikon eine „Form der Strategie einer grenzüberschreitend tätigen Unternehmung, bei der Wettbewerbsvorteile weltweit mittels Ausnutzung von Standortvorteilen und Erzielung von Economies of Scale aufgebaut werden sollen“. An anderer Stelle wird er definiert mit „Aktivitäten, die Menschen, Kulturen und Wirtschaften verschiedener Länder näher zusammenbringen“.

Die Globalisierung ist schon seit Jahrzehnten ein zentrales Thema und ein wichtiger Treiber der Weltwirtschaft. Einige der wesentlichen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts gehen mit ihr einher, allen voran das Internet und die Digitalisierung. Verantwortungsvoll gestaltet, birgt die Globalisierung zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Verbraucher. Aktuell nimmt etwa der globale Austausch von Dienstleistungen zu.

Im hiesigen Kontext bildet die Globalisierung sowohl die Grundlage als auch den Oberbegriff für die anderen beiden. Die Lokalisierung kann dabei als Mittel zum Zweck der Internationalisierung betrachtet werden. Denn angesichts der Globalisierung setzen viele Unternehmen heute auf internationale Expansion, um neue Zielmärkte zu erschließen und neue Kunden zu gewinnen.

Was ist Internationalisierung?

Der Begriff Internationalisierung bezeichnet zwei unterschiedliche Kontexte: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht zunächst einmal die Unternehmensstrategie der Expansion in neue internationale Märkte. In diesem Zusammenhang gilt es, Produkte und Dienstleistungen so flexibel zu gestalten, dass sie mit wenig Aufwand an unterschiedliche Zielmärkte angepasst bzw. für die jeweilige Zielregion und deren Sprache und Kultur optimiert werden können.

Speziell in der Softwareentwicklung bedeutet Internationalisierung, ein Programm so zu gestalten, dass es einfach und ohne den Quellcode ändern zu müssen, an andere Sprachen und Kulturen angepasst und ergo lokalisiert werden kann.

Was ist Lokalisierung?

Der Begriff Lokalisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem das Produkt für einen bestimmten Zielmarkt angepasst wird. Während im Rahmen der Internationalisierung ein Produkt entwickelt wird, das einfach für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Ländern anpassbar ist, wird bei der Lokalisierung gewährleistet, dass das Produkt oder die Dienstleistung eine hohe Relevanz für eine spezifische Zielgruppe und einen bestimmten Zielmarkt hat.

Übersetzung und Lokalisierung – was ist der Unterschied ?

Der Begriff Übersetzung bezeichnet die Übertragung von schriftlichen Texten in eine andere Sprache. Diese wichtige Leistung integrierend, bezeichnet die Lokalisierung den gesamten Prozess und alle Faktoren, die dafür sorgen, dass ein Produkt und/oder eine Botschaft in einer bestimmten Zielkultur Anklang findet – und dass die Zielgruppe versteht und sich verstanden fühlt, als ob das Produkt oder die Botschaft von Anfang an für diese Kultur entwickelt wurde.

Wie viele Faktoren bei der Lokalisierung zu berücksichtigen sind, haben wir kürzlich anhand der Website-Lokalisierung und der Multimedia-Lokalisierung veranschaulicht. In beiden Anwendungsfeldern reicht es nicht aus, lediglich zu übersetzen und die Textinhalte von einer Sprache in die andere zu transferieren. Die wirkliche und wirksame Lokalisierung von Websites geht deutlich weiter und benennt die Übertragung aller Content-Bestandteile an die Gewohnheiten und Sprachkonventionen eines Landes oder einer Region und deren lokales Publikum. Bei der Lokalisierung von Multimedia-Inhalten umfassen diese Anpassungen ebenfalls nicht nur Sprachinhalte, sondern zudem etwa Währungen, Symbole, Datumskonventionen, Namen oder Maßeinheiten – und, ganz wichtig, an die User Experience, also die Gewohnheiten und Erwartungen der Nutzer:innen. Darüber hinaus bezieht sie nicht nur geschriebenen Text, sondern auch gesprochenen Text, Musik und Soundeffekte, bewegte Bilder, Animationen und Grafiken mit ein.

Wie elementar die User Experience ist, zeigt insbesondere die Softwarelokalisierung und etwa das Beispiel der gängigen Windows-Menüs und -Pop-ups (“Fenster schließen“, „Datei speichern“ etc.), die recht starre Gewohnheiten spiegeln: Nutzer:innen sind so stark daran gewöhnt, dass sie keine Übersetzung, sondern die für ihre Kultur etablierten Begriffe erwarten. Dies zu berücksichtigen und die Software oder auch Websites sprachlich an die Nutzer:innen und ihre Bediengewohnheiten anzupassen, ist also grundlegend wichtig.
Noch deutlicher wird dies am Beispiel interaktiver Software, etwa bei Navigations- oder Car-Multimedia-Bordsystemen. Hier gilt es, Faktoren wie dem „Fahrgefühl“ oder der „Identifikation mit der Automarke“ gerecht zu werden, die erst mit einer bestimmten Lokalisierung erreicht werden können.

Der Mix macht’s: Fachübersetzung und Lokalisierung

Übersetzungen sind wichtig, denn sie bieten Unternehmen die Chance global zu wachsen. Wenn Unternehmen Ihre Kunden weltweit erreichen und zu etwas bewegen wollen, reicht es aber nicht aus, die Inhalte eins-zu-eins zu übersetzen. Bereits hier ist es elementar, auch die Kultur eines Landes zu berücksichtigen und den Content an die zielgruppen- und marktspezifischen Begrifflichkeiten anzupassen. Allein schon, weil Sprachbilder oft nicht funktionieren oder Worte eine andere kulturelle oder branchenbezogene Verwendung haben, so dass zum Beispiel Produktbeschreibungen schlicht unprofessionell, unseriös oder ungewollt komisch erscheinen können.

Die qualitativ hochwertige Übersetzung besteht nicht nur aus der richtigen Wiedergabe der Inhalte und der richtigen Grammatik. Sie umfasst sowohl die kulturelle Dimension – also die Lokalisierung – als auch alle fachsprachlichen und unternehmensspezifischen Aspekte der Fachübersetzung.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Firmen- und Fachsprache eines Unternehmens (Corporate Language) nicht nur korrekt, sondern auch über alle Dokumente und Kommunikationsmittel hinweg einheitlich verwendet wird. Das Terminologiemanagement bietet dabei wertvolle Unterstützung. Tonalität und Stil sollten nach Möglichkeit ebenfalls konsistent und wiedererkennbar sein. Dies zu gewährleisten, braucht ausgebildete muttersprachliche Übersetzer:innen und Linguist:innen mit weitreichendem Know-how in Sprache und Kultur, Branche und Fachgebiet samt lokaler Gepflogenheiten und Textsortenspezifika.

Um Inhalte konsistent und effizient übersetzen und Wettbewerbsvorteile voll ausschöpfen zu können, empfehlen sich zudem intelligente und technologiegestützte Übersetzungsprozesse. Diese gewährleisten, dass Übersetzungsexpert:innen effektiv und produktiv arbeiten können und Übersetzungen wirtschaftlich bleiben. Unerheblich, ob technische oder medizinische Übersetzungen vom Handbuch bis zum Flyer, ob Übersetzung von Markenbotschaften, Finanzberichten oder Lokalisierung von Websites, Multimedia oder Software.

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